Mehr als eine Millionen Kriegsflüchtlinge sind seit Beginn des Angriffskrieg auf die Ukraine nach Deutschland geflohen. Die Mehrheit der Geflüchteten sind Frauen (etwa 80 Prozent), die vielfach mit ihren Kindern und ohne ihren Partner nach Deutschland gekommen sind. In diesem Sinne sind es sehr häufig alleinerziehende Frauen. Dies muss bei der Weiterentwicklung von Unterstützungsangeboten unbedingt noch stärker bedacht werden.
Die ukrainischen Geflüchteten sind gut ausgebildet, fast drei Viertel haben einen akademischen Abschluss oder eine vergleichbare Ausbildung. Wenige sprechen die deutsche Sprache, aber viele sind in Sprachkursen. Nahezu alle nicht-erwerbstätigen Geflüchteten streben eine Erwerbstätigkeit an – das sind gute Nachrichten auch für den deutschen Arbeitsmarkt. Wenn sie ihre Erwerbswünsche realisieren wollen, brauchen sie aber für ihre Kinder Plätze in Kindertageseinrichtungen oder auch ganztätige Angebote für ihre Schulkinder. Hier müssen Kommunen und Länder weiter investieren.
Prof. Dr. C. Katharina Spieß
Direktorin des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) und Professorin für Bildungsökonomie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Webseite: https://www.bib.bund.de/DE/Institut/Mitarbeiter/Spiess/Spiess.html