GAPS gibt Impulse für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt. Damit setzt es arbeitsmarktbezogene gleichstellungspolitische Ziele des Koalitionsvertrages sowie der ressortübergreifenden Gleichstellungsstrategie um, wie die Förderung der eigenständigen wirtschaftlichen Sicherung im Lebensverlauf, die Setzung von Standards für die Gleichstellung von Frauen und Männern in der digitalen Lebens- und Arbeitswelt sowie die Förderung der gleichberechtigten Aufteilung von Erwerbsarbeit und unbezahlter Sorgearbeit. Im Fokus stehen dabei die Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen sowie die Fachkräftesicherung.
Das Aktionsprogramm wird von einem Steuerungskreis begleitet, in dem neben dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend folgende Institutionen vertreten sind: das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, die Bundesagentur für Arbeit, die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund.
Unter dem Dach von GAPS werden vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mehrere Modell- und Entwicklungsprojekte gefördert, die verschiedene Zielgruppen in den Blick nehmen.
Die GAPS-Projekte
"Fem.Point"
Im Juli 2022 startete das Modellprojekt „fem.point“ des Goldnetz e.V., Berlin. Es bietet aus der Ukraine geflüchteten Frauen in Berlin eine ganzheitliche Beratung/Vermittlung in Qualifizierung und Beschäftigung, inkl. Angebote zu Spracherwerb sowie Begleitangebote für Kinder. Ziel ist die Arbeitsmarktintegration der Teilnehmerinnen. Das Konzept baut auf Erfahrungen aus dem früheren Modellprojekt „POINT – Potentiale integrieren“ auf, welches von 2017 bis 2019 in Berlin für geflüchtete Frauen aus Syrien, Afghanistan, Irak und Iran durchgeführt wurde. „fem.point“ entwickelt die dort gewonnenen Lösungsansätze fort. So gibt es sowohl niedrigschwellige offene Kontaktangebote (Anlaufstelle „Café fem.point“) als auch verbindliche individuelle Coaching-Formate (u.a. Bildungsberatung, Jobcoaching, Einstiegsbegleitung nach Arbeitsaufnahme).
Weitere Informationen zum Projekt unter: https://www.goldnetz-berlin.org/fempoint.htm
„Frau-Handwerk-Nachfolge“ (abgeschlossen)
Das Pilotprojekt „Frau-Handwerk-Nachfolge“ der bundesweiten gründerinnenagentur (bga) lief von Juni bis Dezember 2023. Ziel des Projektes war die pilothafte Entwicklung von Handlungsansätzen zur Sensibilisierung für Frauen im Handwerk, insbesondere in der Führung und in der Unternehmensnachfolge und mit einem speziellen Fokus auf dem ländlichen Raum. Dazu gehörte auch, die Sichtbarkeit erfolgreicher Handwerkschefinnen zu stärken. Innovative und zukunftsweisende Handlungsansätze regionaler Handwerkskammern wurden über einen Ideenwettbwerb ermittelt und durch Bundesministerin Lisa Paus ausgezeichnet.
Weitere Informationen unter: https://www.frau-handwerk-nachfolge-bga.de/
„Gründerinnen fördern grüne Wirtschaft“
Im September 2022 startete das dreijährige Projekt „Gründerinnen fördern grüne Wirtschaft“ der bundesweiten gründerinnenagentur (bga).
Zielgruppen des Projekts sind zum einen Gründerinnen im Transformationsprozess Digitalisierung, entlang der ökologischen, sozialen und ökonomischen Dimensionen von Nachhaltigkeit, zum anderen Netzwerke von/für Gründerinnen, Unternehmerinnen, female start-ups und Nachfolgerinnen sowie die Fachöffentlichkeit aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.
Ziele des Projekts sind die Identifizierung der Wirkungsmechanismen von Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Gender, u.a. mittels Expert:innen-Hearings; die Entwicklung und Erprobung von Konzepten zur Förderung von nachhaltigen Gründungen durch Frauen in Modellregionen (z.B. neue Mentoring-Ansätze); die Durchführung von Round Tables zum Transfer der Best-Practice-Handlungsansätze für eine geschlechtergerechte grüne digitale Wirtschaft sowie die Verzahnung von Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Gleichstellung unter Einbeziehung der Innovationspotenziale von Gründerinnen in ihren zukunftsweisenden Geschäftsmodellen.
Weitere Informationen zum Projekt über die bundesweite gründerinnenagentur: https://gfgw-bga.de/
„Kompetenzzentrum Professionalisierung und Qualitätssicherung Haushaltsnaher Dienstleistungen (PQHD)“
Das Kompetenzzentrum „Professionalisierung und Qualitätssicherung Haushaltsnaher Dienstleistungen (PQHD)“ ist an der Hochschule Fulda angesiedelt.
Die im Mai 2022 gestartete dreijährige Förderphase hat folgende Schwerpunktsetzungen: die strategische Vernetzung zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis (national und international); Unterstützung der zuständigen Akteur:innen bei der Förderung und Qualifizierung von Arbeitskräften bei steigendem Arbeitskräftebedarf für haushaltsnahe Dienstleistungen (HDL); Ausbau eines Beratungskonzepts für Existenzgründerinnen im Bereich HDL; Weiterentwicklung des Referenzrahmens „Modulare (Teil)Qualifizierung für haushaltsnahe Dienstleistungen“; Umsetzung einer Informations- und Imagekampagne für die Nutzung von haushaltsnahen Dienstleistungen.
Ziele des Kompetenzzentrums sind die Durchführung von Fachdialogen zur Vernetzung von Akteur:innen, die Entwicklung von Strategien und Veröffentlichung relevanter Ergebnisse, Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere zur Verbesserung des Images haushaltsnaher Dienstleistungen, die Vergabe und Publikation von Expertisen sowie die Weiterentwicklung der Qualifizierung für haushaltsnahe Dienstleistungen.
Zu den Zielgruppen des Projektes gehören Bildungsträger, Dienstleistungsunternehmen, Arbeitsagenturen und Job Center, Wohlfahrts- und Berufsverbände sowie nationale und internationale Expert:innen im Tätigkeitsbereich von haushaltsnahen Dienstleistungen.
Weitere Informationen zum Projekt unter: https://www.hs-fulda.de/forschen/forschungseinrichtungen/wissenschaftliche-zentren-und-forschungsverbuende/elve/pqhd
„Perspektiven 4.0 – Eine Plattform für die Gleichstellung“
Im Oktober 2022 startete das dreijährige Projekt „Perspektiven 4.0 – Eine Plattform für die Gleichstellung“ der Stiftung SPI. Im Rahmen des Projekts wird eine digitale Plattform bereitgestellt mit Online-Kursen rund um die Themen Familie und Beruf sowie zu beruflichen Qualifizierungen. Dieses kostenlose Angebot richtet sich an alle, die beruflich (wieder)einsteigen, etwas Neues wagen oder bestimmte Fähigkeiten ausbauen wollen. Zudem wird in regelmäßigen Abständen eine teilnahmeoffene Gleichstellungslounge veranstaltet, in der jeweils ein Schwerpunktthema diskutiert wird.
Weitere Informationen zum Projekt unter: https://plattform-perspektiven-schaffen.de
„She’s ReDI“
Im Sommer 2022 startete das dreijährige Projekt „She‘s ReDI“ der Münchner ReDI School of Digital Integration. Ziel ist es, durch arbeitsmarktorientierte Aktivitäten Frauen in verschiedenen Regionen Deutschlands zu fördern, um ihnen den Berufseinstieg in der IT-Branche zu erleichtern. Ein Fokus liegt auf Frauen mit Flucht- und Migrationshintergrund, die ein Interesse an einem Job in der IT-Branche haben. „She’s ReDI“ zeichnet sich besonders durch die enge Zusammenarbeit mit der Praxis aus: Mithilfe eines starken Netzwerks aus über 100 aktiven Unternehmen baut das Programm den Teilnehmerinnen die Brücke in den Arbeitsmarkt.
Mit gezielten Soft-Skill-Trainings werden die Teilnehmerinnen fit für einen Job in einer digitalen Welt gemacht. Geschult werden sie in Workshops zur Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche oder auch in Präsentationstrainings sowie im Projektmanagement wie Scrum oder Agile. Den direkten Zugang zu den einstellenden Unternehmen ermöglichen Veranstaltungen wie die ReDI Job-Messe, Speed Datings mit Recruiter:innen und konkrete Projektarbeit mit Partnerfirmen.
Weitere Informationen zum Projekt unter: https://www.perspektiven-schaffen.de/ps-de/gleichstellung-am-arbeitsmarkt/digitalisierung-der-arbeitswelt/digitalisierung/she-s-redi-bereit-fuer-eine-karriere-in-der-digital-und-techbranche-202510