Studie Elternschaft verstärkt geschlechtsspezifische Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt

Mutter von kleinen Kindern, die beim Fernunterricht am Laptop arbeitet.
Frauen leisten 43,8 Prozent mehr unbezahlte Arbeit als Männer © iStock/Halfpoint

Die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen auf dem Arbeitsmarkt wird insbesondere durch die Elternschaft verstärkt. Zu diesen Erkenntnissen kommt eine Studie des ifo Institute – Leibniz Institute for Economic Research und EconPol Europe, die im Februar 2024 veröffentlicht wurde. Die Studie untersuchte die Entwicklung der arbeitsmarktspezifischen Ungleichheit in Deutschland im Vergleich zu 17 weiteren Ländern in Europa und Nordamerika über die vergangenen 50 Jahre.

Die Studie zeigt, dass geschlechtsspezifische Einkommensunterschiede nach wie vor weit verbreitet und insbesondere bei Personen mit Kindern stärker ausgeprägt sind. Obwohl die Beschäftigungsquote von Frauen im erwerbsfähigen Alter in Deutschland mit 80 Prozent über dem EU-Durchschnitt liegt und das geschlechtsspezifische Beschäftigungsgefälle weniger ausgeprägt ist als in anderen europäischen Ländern, ist der Verdienstunterschied zwischen Müttern und Vätern in Deutschland relativ groß.

Gründe für geschlechtsspezifische Ungleichheiten

Die geschlechtsspezifischen Ungleichheiten zwischen Mütter und Vätern lassen sich auf verschiedene Faktoren zurückführen, darunter vor allem auf das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern sowie die ungleiche Verteilung von Haushalts- und Betreuungsarbeiten. So sind es nach der Familiengründung noch immer häufig Frauen, die ihre Arbeitszeiten reduzieren und in Teilzeit oder geringfügiger Beschäftigung arbeiten oder ihre Beschäftigung sogar beenden.

Insbesondere junge Mütter um die 30 sind seltener erwerbstätig und arbeiten viermal so häufig in Teilzeit als Frauen ohne Kinder. Im Gegensatz dazu werden Väter auf dem Arbeitsmarkt der Studie zufolge nicht negativ von der Elternschaft beeinflusst. Sie sind sogar etwas häufiger erwerbstätig und verdienen etwas mehr als kinderlose Männer. Unter den 30-Jährigen verdienen Mütter durchschnittlich 70 bis 80 Prozent weniger als Väter, während kinderlose Paare einen geringeren Verdienstunterschied aufweisen.

Notwendige Maßnahmen zur Unterstützung von Müttern auf dem Arbeitsmarkt

Die Studie hebt daher die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Unterstützung von Müttern auf dem Arbeitsmarkt hervor, wie zum Beispiel erschwinglichere Kinderbetreuung und flexible Arbeitsregelungen, um die Gleichstellung der Geschlechter weiter voranzutreiben.