Wie viele Haushalte gibt es in Deutschland?
In Deutschland gibt es 2020 rund 41,5 Millionen Privathaushalte. Davon sind 59,4 % Mehrpersonenhaushalte und 40,6 % Einpersonenhaushalte. In einem Drittel aller Privathaushalte in Deutschland lebt mindestens eine Person ab 65 Jahren. (Destatis 2021)
Was ist eine haushaltsnahe Dienstleistung?
Haushaltsnahe Dienstleistungen stehen für Tätigkeiten im Haushalt, die traditionell in Eigenarbeit von den Haushaltsmitgliedern selbst erledigt werden, nun an Personen vergeben werden, die nicht zum Haushalt gehören, und von diesen gegen Bezahlung verrichtet werden. Zu den haushaltsnahen Dienstleistungen zählen verschiedene Arbeiten zur Reinigung, Pflege, Instandhaltung in und rund um den Haushalt und Garten von Privatpersonen, wie zum Beispiel Betreuungs- und Pflegedienste, Handwerkerleistungen oder Gartenpflege.
Für Beschäftigungsverhältnisse im Rahmen von haushaltsnahen Dienstleistungen gelten bestimmte Voraussetzungen gemäß dem Einkommensteuergesetz (EstG). Hierzu gehören unter anderem ein schriftlicher Vertrag, die Zahlung per Überweisung sowie die Angabe der steuerlichen Identifikationsnummer. Werden steuerpflichtige haushaltsnahe Dienstleistungen in Anspruch genommen, ist es wichtig, diese Anforderungen zu erfüllen, um die steuerliche Anerkennung sicherzustellen.
Wer nimmt haushaltsnahe Dienstleistungen bislang in Anspruch?
Im Jahr 2016 beschäftigten schätzungsweise 9 % der deutschen Haushalte eine Haushaltshilfe. Dieser Wert ist seit der Jahrtausendwende relativ konstant.
Der Großteil der Nutzenden sind Haushalte ohne Kinder (75 %), Haushalte mit einem hohen Haushaltsnettoeinkommen (über 3500 € monatlich machen 48 % der Haushalte aus) und Haushalte mit Personen, die über 60 Jahre alt sind (39 %). Einen hohen Bedarf an Unterstützung im Haushalt gibt es bei Familien mit zwei und mehr Kindern. (Prognos 2019: Haushaltsnahe Dienstleistungen)
Wie werden haushaltsnahe Dienstleistungen steuerlich behandelt?
Bei haushaltsnahen Dienstleistungen gibt es die Möglichkeit, bestimmte Ausgaben steuerlich geltend zu machen. So können Aufwendungen für Handwerkerleistungen oder Kosten für Betreuung und Pflege im Haushalt als Steuerermäßigung in der Steuererklärung berücksichtigt und bis zu einem Höchstbetrag abgesetzt werden. Dazu zählen auch Leistungen, die direkt mit Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen am Haus oder in der Wohnung in Verbindung stehen. Diese Steuerermäßigung gilt dabei nicht nur für Eigentümerinnen und Eigentümer, sondern auch für Mieterinnen und Mieter.
Um diese Vorteile in Anspruch nehmen zu können, ist es wichtig, alle relevanten Belege und Rechnungen sowie Bescheinigungen über Arbeitskosten von Dienstleistungsagenturen als Nachweise gut aufzubewahren und bei Bedarf dem Finanzamt vorzulegen.
Weitere Informationen und wichtige Links
- Profi Hauswirtschaft – Plattform für Neugründer*innen im Bereich der haushaltsnahen Dienstleistungen
- Haushaltshilfe: Die Pflege mit haushaltsnahen Dienstleistungen ergänzen
Verbände und Institutionen
- Allianz haushaltsnahe Dienstleistungswirtschaft eV (AHDW)
- Berufsverband für Angestellte und Selbständige in der Hauswirtschaft e. V. (bkh)
- Bundesverband haushaltsnaher Dienstleistungsunternehmen (BHDU)
- Deutscher Hauswirtschaftsrat
- Kompetenzzentrum „Professionalisierung und Qualitätssicherung haushaltsnaher Dienstleistungen“ (PQHD)