BMFSFJ-Unternehmensprogramm „Entgeltgleichheit fördern. Unternehmen beraten, begleiten, stärken“ (2020-2024)

Darstellung verschiedener Arbeitsbereiche auf grafische Art und Weise
© BMFSFJ/Ramboll

Unternehmen stärken die deutsche Wirtschaft durch eine gleichstellungsorientierte und moderne Arbeitskultur! 

Viele Unternehmen haben bereits erkannt, dass sie von Maßnahmen zur Förderung der Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern profitieren. Eine innovative und moderne Unternehmenskultur, in der Gleichstellung zwischen den Geschlechtern als Teil des erforderlichen Kulturwandels gesehen wird, wirkt nicht nur nach innen. Sie wirkt auch nach außen und beeinflusst entscheidend das Renommee am Markt – und damit letztendlich auch den wirtschaftlichen Erfolg. 

Für zukunftsfähige Unternehmen ist eine transparente, faire und gerechte Vergütung essenziell!

Der Entgeltgleichheitsgrundsatz beruht auf einem einfachen und überzeugenden Prinzip: Es besagt, dass Beschäftigte unabhängig von ihrem Geschlecht für die gleiche Arbeit oder eine gleichwertige Arbeit gleich entlohnt werden müssen. Doch obwohl es den Grundsatz seit über 60 Jahren gibt, sind noch immer Entgeltunterschiede zwischen Männern und Frauen zu verzeichnen. Häufig sind diese Unterschiede weder den Arbeitgebenden noch ihren Beschäftigten bekannt oder bewusst. Intransparente Entgeltstrukturen erhöhen das Risiko für diese Entgeltunterschiede und damit für potenzielle Entgeltdiskriminierung. 

Entgelttransparenz im eigenen Unternehmen sorgt nicht nur bei jüngeren Arbeitssuchenden für ein gutes Image, Entgelttransparenz zeugt für Wertschätzung gegenüber allen Beschäftigten. Wertschätzung schafft eine gute Arbeitsatmosphäre und ermöglicht eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe.

Das Programm unterstützte Unternehmen dabei, den Mehrwert von Gleichstellung zu erkennen und eine transparente Vergütung umzusetzen.

Ziel des Bundesfamilienministeriums war es, mithilfe des Programms Unternehmen in ihrer Vielfalt dabei zu begleiten, Strategien zur Stärkung ihrer „Fair-Pay-Ziele" zu entwickeln. Dabei ging es um folgende Fragen:   

  • Wie kann Entgelttransparenz in die Unternehmensstrategie eingebettet werden?  
  • Welche Instrumente der Organisations- und Personalentwicklung eignen sich dafür?  
  • Welche Chancen bieten sich durch eine transparente Vergütungsstruktur, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und zu halten?

Die zentralen Bausteine des Unternehmensprogramms im Überblick:

  • Unternehmensdialoge 
    In dem Format Unternehmensdialoge brachte das Programm Unternehmen zusammen, um gemeinsam über konkrete Ansätze von Entgelttransparenz zu diskutieren. In den analogen und digitalen Dialogen hatten die Unternehmen die Möglichkeit, offen über mögliche Hürden zu sprechen und sich über den Mehrwert von transparenter, fairer und gerechter Entlohnung auszutauschen. Mit Verabschiedung der Entgelttransparenzrichtlinie (EU) 2023/970 auf europäischer Ebene rückte auch die Umsetzung der daraus folgenden Vorgaben in den Fokus der Dialoge. Mehr Informationen zu den Unternehmensdialogen erhalten Sie in diesem Überblick
  • German Equal Pay Award
    Mit einem in den Jahren 2021/22, 2022/23 und 2023/24 ausgeschriebenen Wettbewerb um den „German Equal Pay Award“ erhielten Unternehmen die Chance, sich mit ihren Konzepten und Ideen zur Umsetzung von Entgeltgleichheit zu bewerben und voneinander zu lernen. In den drei Runden wurden insgesamt neun Unternehmen für ihr Engagement ausgezeichnet. Mehr Informationen zu den Gewinnerunternehmen erhalten Sie auf den Seiten zum German Equal Pay Award.  
  • Öffentlichkeitsarbeit & Kommunikation 
    Eine Internetseite zum Unternehmensprogramm stellte umfassende Informationen, Anregungen und Ideen aus der Praxis bereit. Die zentralen Inhalte finden Sie ab sofort hier auf der Webseite des Aktionsprogramms „Gleichstellung am Arbeitsmarkt“. Auf LinkedIn wurde seit 2021 regelmäßig zu Themen rund um Entgeltgleichheit und Entgelttransparenz informiert. Ab sofort finden alle Interessierten weitere Updates und Informationen rund um das Thema beim LinkedIn-Account des Aktionsprogramms „Gleichstellung am Arbeitsmarkt. Perspektiven schaffen“
  • Gleichstellungscheck für kleine und mittlere Unternehmen 
    Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) eröffnet das Thema Gleichstellung beachtliche Potenziale im Hinblick auf Fachkräftegewinnung und -bindung. Daher lohnt sich eine systematische Überprüfung der Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen sowie der Entgeltpraxis. Der gemeinsam vom Deutschen Juristinnenbund und dem Bundesgleichstellungsministerium entwickelte KMU-Gleichstellungscheck wurde im Zuge des Unternehmensprogramms digitalisiert und kann hier durchgeführt werden.