Das vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) initiierte Projekt liefert eine Vielzahl an Informationen, Ideen und Anlaufstellen zu den Themenbereichen wirtschaftliche Unabhängigkeit, Entgeltgleichheit sowie Arbeit und Erwerbsleben. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Übergang von der Ausbildung in den Beruf sowie auf dem Aus- und Wiedereinstieg rund um die Familienphase. Beides sind zentrale Meilensteine für eine gelingende, selbstbestimmte Erwerbsbiografie. Denn nach wie vor stoßen Frauen im Erwerbsleben immer wieder auf Hindernisse, die zu niedrigeren Einkommen führen als bei ihren männlichen Mitbewerbern und somit eine wirtschaftliche Eigenständigkeit erschweren. Ziel des Projektes ist es, insbesondere junge Frauen für das Thema wirtschaftliche Unabhängigkeit zu sensibilisieren und auf mögliche Stolpersteine, aber auch auf Chancen und Rechte im eigenen Erwerbsverlauf aufmerksam zu machen.
Der aktuelle Kontostand: Frauen verdienen noch immer viel zu wenig
Laut der Studie „Wie unabhängig sind Frauen in Deutschland“ (Pimminger, 2019) kann aktuell nur jede vierte Frau einen ausreichenden Unterhalt für sich und ein Kind erwirtschaften. Bei den Männern ist das dagegen jedem zweiten Beschäftigten möglich. Ein Drittel aller erwerbstätigen Frauen in Deutschland können von ihrem Einkommen nicht ihren unmittelbaren Bedarf decken – es ist also nicht genug Geld für Miete, Lebensmittel oder Versicherungen vorhanden. Angesichts sich wandelnder Rollenbilder und Familienkonstellationen sowie der Entwicklung am Arbeitsmarkt sind diese Zahlen erschreckend. Wichtig ist es, dass Frauen eine eigenständige Existenzsicherung möglich gemacht wird, unabhängig von unterschiedlichen Lebens- und Familienmodellen.
Das Bewusstsein schärfen und konkrete Hilfe bieten
Auf der Webseite www.was-verdient-die-frau.de, aber auch auf Instagram will das Projekt einerseits das Bewusstsein der Frauen für die derzeitige Schieflage schärfen. Es liefert eine Vielzahl an Hintergrundinformationen zu den Gender Pay Gaps sowie zu ihren Ursachen und Folgen. So wird zum Beispiel die Lohnlücke erklärt oder die vertikale Segregation, die Frauen massiv daran hindert, in Führungspositionen aufzusteigen. Gleichzeitig bekommen Frauen in der umfangreichen Mediathek eine Vielzahl an praktischen Tipps und Informationen rund um die Projektthemen. Dazu zählen Aufzeichnungen und Zusammenfassungen der Webinare zu Themen wie Steuern oder Elterngeld, Altersvorsorge, ebenso wie Aufklärungen über die Risiken von Minijobs, Informationen rund um Teilzeitjobs oder zur fairen Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit. Das Projekt bereitet Fachwissen in zugänglicher Form auf und geht dabei auf Informationslücken junger Frauen ein.
Ein weiterer zentraler Baustein des Projekts ist das Netzwerk „Bildet Banden!“. Junge Frauen werden ermutigt sich miteinander bei sog. „Bandentreffen“ zu verabreden, um sich über projektrelevante Themen auszutauschen und gemeinsam die eigene wirtschaftliche Unabhängigkeit voranzubringen.